Susanne Alt
Susanne Alt

Jazzpodium, Deutschland 03/2005 (Andreas Geyer)


Couragiert und schon sehr souverän geht die Alt- und Sopransaxophonistin Susanne Alt ihr Debütalbum an. Die in Würzburg geborene und jetzt in Holland lebende junge Dame zeigt sich mit ihrem Quartett, zu dem der Pianist Thijs Cuppen, der Sclagzeuger Klaas van Donkersgoed und der Bassist Sven Schuster gehören, eine erstaunliche Stilbreite und Ausdrucksvielfalt. Selbstbewusst hat sie gleich sechs der neun Kompositionen selbst geschrieben, die restlichen drei stammen von den Bandkollegen Cuppen und Donkersgoed. Susanne Alt verfügt auf dem Alt- und Sopransaxophon über einen sehr schmiegsamen, weichen, melodischen Ton, der auch in hohen Lagen nie schrill klingt. Stilistisch bewegt sie sich zwischen Neobop wie etwa beim Opener “Desire”, balladesken Stücken, so “Paludianity”, und mordernem Jazz. Dabei wechseln sich kurze chiffreartige Phrasen mit langangelegten Linien, impulsive, quirlige Tonsequenzen mit lyrischen. Bei “Verao” stößt Susanne Alt kurzfristig in die Sphären freien Spiels; dramaturgisch geschickt holt sie der Schlagzeuger Donkersgoed wieder auf den Boden rhythmischer Strukturen zurück. Besonders beeindruckend das abschließende “Nocturne”, bei dem Susanne Alt, nur vom Piano unterstützt, eine bemerkenswerte Ausdruckstiefe und viel Sinn für die Schönheit einer Melodie zeigt. Insgesamt ein gelungenes, für den Hörer kurzweiliges und abwechslungsreiches Album. Auf die weitere musikalische Entwicklung von Susanne Alt darf man sehr gespannt sein.


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